Was ist die Einspeisevergütung?
Die Einspeisevergütung ist ein gesetzlich festgelegter Betrag, den Betreiber von Photovoltaikanlagen für den ins Netz eingespeisten Solarstrom erhalten. Diese Vergütung wird durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geregelt und war in den vergangenen Jahren ein entscheidender Faktor für den Boom der Solarenergie in Deutschland. Sie wird für einen Zeitraum von 20 Jahren garantiert und richtet sich nach dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage.
Wichtige Eckpunkte der Einspeisevergütung:
- Vergütung für 20 Jahre: Betreiber einer Photovoltaikanlage erhalten für 20 Jahre eine festgelegte Vergütung pro eingespeister Kilowattstunde.
- Unterschiedliche Sätze: Die Höhe der Vergütung hängt vom Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage ab. Die Vergütungssätze sinken regelmäßig, um den Kostenrückgang bei Solaranlagen zu berücksichtigen.
- Ziel: Die Einspeisevergütung soll den Einsatz erneuerbarer Energien fördern und den Betreibern eine sichere Rendite garantieren.
Die Entwicklung der Einspeisevergütung: Sinkende Sätze, aber lohnenswert
Seit Einführung der Einspeisevergütung sind die Sätze kontinuierlich gesunken. Das liegt daran, dass die Preise für Solarmodule und die Installation von Photovoltaikanlagen in den letzten Jahren deutlich gefallen sind. Gleichzeitig hat sich die Effizienz der Anlagen verbessert, was dazu führt, dass auch bei niedrigeren Vergütungssätzen noch attraktive Renditen möglich sind.
Aktuelle Einspeisevergütung 2024:
- Für kleinere Anlagen bis 10 kWp liegt die Vergütung im Januar 2024 bei etwa 8 Cent pro kWh.
- Für größere Anlagen über 10 kWp (bis 40 kWp) beträgt die Vergütung im Schnitt 7 Cent pro kWh.
- Anlagenbetreiber, die Strom aus noch größeren Anlagen einspeisen, erhalten geringere Vergütungssätze.
Trotz der sinkenden Einspeisevergütung bleibt der Betrieb einer Photovoltaikanlage wirtschaftlich attraktiv, insbesondere durch die Möglichkeit, einen hohen Anteil des erzeugten Stroms selbst zu verbrauchen.
Machen Sie den nächsten Schritt in Richtung Unabhängigkeit.
Eigenverbrauch und Einspeisevergütung: Eine ideale Kombination
Da die Einspeisevergütung in den letzten Jahren gesunken ist, gewinnt der Eigenverbrauch immer mehr an Bedeutung. Das bedeutet, dass es für Hausbesitzer sinnvoller ist, den erzeugten Solarstrom selbst zu nutzen, anstatt ihn ins öffentliche Netz einzuspeisen. Der Strom, den Sie selbst verbrauchen, spart Ihnen die Kosten für den Netzstrom, der in der Regel deutlich teurer ist als die Einspeisevergütung.
Vorteile des Eigenverbrauchs:
- Höhere Stromkosteneinsparung: Der Strompreis für Netzstrom liegt aktuell bei etwa 30 bis 35 Cent pro kWh, während die Einspeisevergütung nur 7 bis 8 Cent pro kWh beträgt. Das bedeutet, dass Sie durch den Eigenverbrauch mehr Geld sparen, als Sie durch die Einspeisung verdienen würden.
- Autarkie und Unabhängigkeit: Durch den Eigenverbrauch werden Sie unabhängiger von steigenden Strompreisen und reduzieren Ihre Abhängigkeit von Energieversorgern.
- Zusätzliche Einsparungen mit Batteriespeichern: Mit einem Batteriespeicher können Sie den Eigenverbrauch weiter steigern, indem Sie überschüssigen Strom speichern und später nutzen.
Beispielrechnung:
- Eine Photovoltaikanlage mit 5 kWp erzeugt jährlich etwa 5.000 kWh Strom.
- Bei einem Eigenverbrauch von 40 % (2.000 kWh) sparen Sie bei einem Strompreis von 35 Cent pro kWh rund 700 Euro pro Jahr.
- Die restlichen 3.000 kWh speisen Sie ins Netz ein und erhalten dafür bei einem Satz von 8 Cent pro kWh eine Vergütung von 240 Euro pro Jahr.
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Anlagen mit Volleinspeisung: Wann lohnt es sich noch?
In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, den gesamten erzeugten Solarstrom ins Netz einzuspeisen – insbesondere, wenn die Solaranlage in einer Mietimmobilie installiert ist oder wenn der Eigenverbrauch gering ist. Bei solchen Volleinspeiseanlagen erhalten die Betreiber eine höhere Vergütung, da kein Eigenverbrauch stattfindet.
Vorteile von Volleinspeisung:
- Höhere Vergütung pro kWh: Anlagen, die ausschließlich Strom einspeisen, können unter bestimmten Umständen eine etwas höhere Einspeisevergütung erhalten.
- Attraktiv für Gewerbeimmobilien: Für Betreiber von Gewerbe- oder Mietimmobilien kann die Volleinspeisung attraktiv sein, wenn der Eigenverbrauch gering ist und die Anlage rein zur Einspeisung betrieben wird.
Wann lohnt sich Volleinspeisung?
- Wenn der Eigenverbrauch im Haushalt gering ist (z. B. bei Ferienhäusern).
- Wenn die Solaranlage auf einer Immobilie installiert ist, die nicht für den Eigenverbrauch genutzt wird, wie etwa Gewerbe- oder Mietobjekte.
Steuerliche Aspekte und Fördermöglichkeiten
Neben der Einspeisevergütung können Photovoltaikanlagenbetreiber auch von steuerlichen Vorteilen profitieren. Seit Januar 2023 wurde für Photovoltaikanlagen auf Wohngebäuden eine Nullsteuerregelung eingeführt, die sowohl die Anschaffung als auch die Installation der Anlage von der Mehrwertsteuer befreit. Das bedeutet, dass Sie die Kosten für Ihre Solaranlage ohne die übliche Mehrwertsteuer von 19 % tragen müssen.
Wichtige steuerliche Vorteile:
- Mehrwertsteuerbefreiung: Für Solaranlagen mit einer installierten Leistung von bis zu 30 kWp auf Wohngebäuden entfällt die Mehrwertsteuer.
- Steuererleichterungen für kleine Anlagen: Kleinere Photovoltaikanlagen, die hauptsächlich für den Eigenverbrauch betrieben werden, können von der Einkommenssteuer befreit sein, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.
Darüber hinaus können Sie weiterhin von Förderprogrammen wie progres.nrw oder den KfW-Krediten profitieren, die zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher bieten.
FAZIT: Einspeisevergütung und Eigenverbrauch clever kombinieren
Auch wenn die Einspeisevergütung im Jahr 2024 weiter gesunken ist, bleibt eine Photovoltaikanlage eine lohnende Investition – besonders durch die Kombination von Einspeisung und Eigenverbrauch. Durch die geschickte Nutzung des selbst erzeugten Stroms und die Einspeisung des Überschusses können Sie Ihre Stromkosten deutlich senken und gleichzeitig eine langfristige, sichere Rendite erzielen.