1. Kann eine Photovoltaikanlage bei Stromausfall Strom liefern?
In einem herkömmlichen System wird die Photovoltaikanlage bei einem Stromausfall automatisch vom Netz getrennt. Der Grund dafür ist der Netzschutz, der dafür sorgt, dass während eines Blackouts kein Strom ins Netz fließt, um die Sicherheit der Stromleitungen zu gewährleisten. Allerdings gibt es Lösungen, um eine Photovoltaikanlage so aufzurüsten, dass sie bei einem Stromausfall dennoch Strom liefert.
Technische Voraussetzungen für Notstromversorgung:
- Batteriespeicher: Ein Batteriespeicher speichert überschüssigen Solarstrom, der bei Bedarf abgerufen werden kann. Im Falle eines Stromausfalls liefert der Batteriespeicher den benötigten Strom direkt in den Haushalt.
- Notstromfähiger Wechselrichter: Ein spezieller Wechselrichter ist erforderlich, um die Anlage in eine sogenannte „Inselanlage“ umzuwandeln, sodass sie unabhängig vom öffentlichen Netz arbeiten kann.
2. Notstromfähige Photovoltaikanlagen mit Batteriespeicher
Eine Notstromversorgung durch eine Photovoltaikanlage ist vor allem durch die Kombination mit einem Batteriespeicher möglich. Ein Batteriespeicher ermöglicht es, Solarstrom für spätere Nutzung zu speichern und den Haushalt bei einem Stromausfall mit Energie zu versorgen. Dies macht Sie unabhängiger von externer Stromversorgung und schützt vor den Folgen eines Blackouts.
Wie funktioniert der Notstrombetrieb mit Batteriespeicher?
- Solarstrom speichern: Tagsüber erzeugter Solarstrom wird in der Batterie gespeichert und steht so auch nachts oder bei einem Stromausfall zur Verfügung.
- Inselbetrieb bei Stromausfall: Der Wechselrichter schaltet automatisch in den Inselbetrieb um und versorgt den Haushalt mit der gespeicherten Energie aus der Batterie.
- Ladepriorität für kritische Geräte: Einige Systeme ermöglichen es, die Batterie so zu programmieren, dass im Notfall nur wichtige Geräte wie Kühlschrank, Heizung oder Beleuchtung versorgt werden.
Vorteile der Kombination aus Photovoltaik und Batteriespeicher:
- Hohe Versorgungssicherheit: Der Batteriespeicher stellt sicher, dass auch bei Stromausfällen ausreichend Energie für die wichtigsten Geräte zur Verfügung steht.
- Autarkie und Unabhängigkeit: Sie sind weniger abhängig vom öffentlichen Netz und schützen sich gegen die steigende Unsicherheit in der Energieversorgung.
- Maximierter Eigenverbrauch: Auch ohne Stromausfälle erhöht der Batteriespeicher den Eigenverbrauch und macht die Anlage noch wirtschaftlicher.
Rüstem Sie Ihre Photovoltaikanlage auf Notstromfähigkeit auf
3. Notstromfähige Wechselrichter: Die Schaltzentrale im Notfall
Um eine Photovoltaikanlage während eines Stromausfalls weiter nutzen zu können, ist ein notstromfähiger Wechselrichter erforderlich. Dieser Wechselrichter trennt das System bei einem Blackout automatisch vom Netz und schaltet in den Inselbetrieb um. Notstromfähige Wechselrichter sind darauf ausgelegt, die Versorgung kritischer Geräte im Haushalt sicherzustellen.
Funktionen eines notstromfähigen Wechselrichters:
- Automatischer Inselbetrieb: Der Wechselrichter schaltet bei einem Stromausfall nahtlos auf Inselbetrieb und versorgt die Geräte im Haushalt mit der gespeicherten Energie.
- Schutz vor Netzrückspeisung: Der Wechselrichter verhindert, dass Strom ins Netz eingespeist wird, was bei einem Blackout aus Sicherheitsgründen erforderlich ist.
- Priorisierung wichtiger Geräte: Notstromfähige Wechselrichter können so programmiert werden, dass sie während eines Stromausfalls nur bestimmte Geräte wie Kühlschrank, Heizung und Licht versorgen.
Welche Wechselrichter sind geeignet?
- Hybrid-Wechselrichter: Diese Wechselrichter sind speziell für die Kombination aus Photovoltaikanlage und Batteriespeicher konzipiert und ermöglichen eine stabile Notstromversorgung.
- Notstrom- oder Backup-fähige Wechselrichter: Diese Geräte schalten bei Bedarf in den Inselbetrieb und gewährleisten eine unterbrechungsfreie Stromversorgung.
4. Blackout-Szenarien und kritische Anwendungen: Was wird versorgt?
Nicht alle Geräte im Haushalt müssen während eines Stromausfalls betrieben werden. Es ist daher sinnvoll, bestimmte kritische Anwendungen zu priorisieren, um die Notstromkapazität optimal zu nutzen. Die Batterie sollte auf jene Geräte ausgerichtet sein, die für den Alltag unentbehrlich sind und deren Betrieb bei einem Blackout unbedingt gewährleistet sein muss.
Typische kritische Anwendungen bei Stromausfall:
- Kühlschrank und Gefrierschrank: Um Lebensmittel frisch zu halten, sollten Kühlgeräte mit Strom versorgt werden.
- Heizungsanlage: Bei einem Blackout im Winter ist es wichtig, dass die Heizungsanlage weiterhin funktioniert, um das Haus zu beheizen und Schäden durch Kälte zu vermeiden.
- Beleuchtung: Notbeleuchtung in einigen Räumen des Hauses sorgt für Orientierung und Sicherheit.
- Kommunikation und Notfallgeräte: Geräte wie Router, Mobiltelefone und Notfallgeräte (z. B. medizinische Geräte) sollten ebenfalls priorisiert werden, um während eines Blackouts erreichbar zu bleiben.
Hinweis: Ein Batteriespeicher mit ausreichender Kapazität ist entscheidend, um die wichtigsten Geräte über mehrere Stunden oder sogar Tage hinweg zu versorgen. Es ist ratsam, die Speicherkapazität entsprechend des durchschnittlichen Bedarfs an kritischen Anwendungen auszulegen.
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FAZIT: Mit Photovoltaikanlagen gut vorbereitet auf Stromausfälle
Eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einem Batteriespeicher und einem notstromfähigen Wechselrichter bietet einen verlässlichen Schutz vor den Folgen eines Stromausfalls. Sie ermöglicht es, wichtige Geräte weiter zu betreiben und den Haushalt mit selbst erzeugtem Solarstrom zu versorgen. Gerade in Zeiten wachsender Unsicherheiten in der Energieversorgung ist eine Notstromlösung eine sinnvolle Investition, die Autarkie und Versorgungssicherheit bietet. Mit den verfügbaren Förderungen und den langfristigen Einsparungen ist eine Notstromlösung nicht nur sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich attraktiv.